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How to Introspect an Institution

Die Website Introspecting Institutions lehnt sich an die Systematisierung von Karteikarten an. Sie nutzt dafür Schlagworte, mit denen Objekte in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) klassifiziert werden. Von diesen Schlagworten ausgehend entstehen Fragen, die ein Speaking Back zu den Ordnungskriterien ermöglicht. Im Sinne einer Introspektion können die Prozesse, Kommunikationswege und Systematisierungsprozesse, mit denen eine transkulturelle Ausstellungspraxis erst möglich wird, auf ihre eigene Position innerhalb eines Systems hin befragt werden.  

Die Grundlage dafür sind Auswertungen der Inhalte der Transkulturellen Akademie sowie theoretische Recherchen und Gespräche mit Mitarbeitenden der SKD. Die daraus entwickelten infrapolitischen Fragestellungen sind mit Schlagworten der hauseigenen Sammlung verknüpft. In kurzen Absätzen werden diese Fragen ausgeführt und im Sinne von Karteikarten untereinander gelistet. Das Klicken auf ein Schlagwort in der Menüzeile oben sowie innerhalb der einzelnen Paragraphen ordnet die Karteikarten neu. Zentral angezeigt wird immer eine Frage zu dem Schlagwort, das angewählt wurde. Die Schlagworte sind durch Symbole gekennzeichnet. Mit jedem weiteren Anwählen eines Schlagwortes springt die Seite auf eine neue Karte des gleichen Symbols. Welche Position die Karte dabei im System hat, wird zufällig bestimmt.

Die Konzeption der Website richtet sich an den SKD aus, ist aber exemplarisch zu verstehen. Durch ihre Ausrichtung werden Hierarchien in den Lesarten institutioneller Klassifizierungsvorgänge unterlaufen. Die Konstellation der Text-Abschnitte wird immer wieder verändert, wodurch sich verschiedene Bezüge, Lesarten und weitere Fragen bezüglich institutioneller Infrastrukturen ergeben. Es entstehen wechselnde Ordnungen, die immer in Bewegung sind und neue potenzielle Verbindungen implizieren.

Die Website ist verknüpft mit sogenannten Ankerpunkten in den Institutionen der SKD: An einzelnen Orten, die für bestimmte infrastrukturelle, alltägliche Nutzungsweisen stehen – etwa Café, Kunstbibliothek oder Palais-Garten – werden Sticker mit QR Code und minimaler Beschreibung des Projekts angebracht, um die Website als Plattform lebendig zu machen und physisch zu vernetzen.